Reifendruck-Kontrollsystem
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Zweck
Das Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS), soll den Fahrer warnen, wenn einer der Reifen Luft verloren hat. (In der deutschen Bedienungsanleitung von Toyota heißt das System deswegen auch: Reifendruck-Warnsystem.) Bei einem Druckverlust von mehr als 0,3 bar leuchtet im Armaturenbrett eine Lampe auf. Bei der TÜV-Abnahme wird die Funktion des Systems geprüft. Bei Fahrzeugen, die nach dem 1. Oktober 2014 zugelassen sind, wird die TÜV-Plakette verweigert, wenn das System nicht funktioniert.
Aufbau
In die Felgen der vier Räder sind spezielle Ventile (Bild) eingesetzt, die den Fülldruck der Reifen messen und das Ergebnis über Funk an das zentrale Steuergerät des Fahrzeugs melden können. Dazu sind am Fahrzeug in der Nähe der Radkästen kleine Antennen angebracht. Die Elektronik in den Ventilen wird durch eine Litium-Batterie gespeist, deren Kapazität so so bemessen sein muss, dass das System im Ruhezustand mindestens 10 Jahre lang funktionsfähig bleibt. Die Funksignale der Ventile sind deswegen nur sehr schwach und können nur wenige Meter überbrücken. Immerhin ist die Signalstärke so groß, das etwa im Kofferraum oder in der Garage abgelegte Räder mit dem System kommunizieren können. Dies kann unerwünschte Effekte haben (s.u.) Die Funkfrequenzen und das Übertragungsprotokoll sind genormt und damit unabhängig vom Hersteller. Das System kann über die OBD- Schnittstelle ausgelesen und eingestellt werden. Da auch diese Schnittstelle genormt ist, können Reifenhändler und freie Werkstätten das System bedienen, sofern sie die nötigen Geräte und im Bezug auf die OBD- Schnittstelle die erforderlich Software besitzen.
Funktionsweise
Da die RDKS aller Fahrzeuge sich in einem gemeinsamen Funkrau bewegen, muss jedes einzelne (Funk-)Ventil eine eindeutige Kennung haben. Sonst könnten zufällig vorbei fahrende Fahrzeuge ungewollt und unkontrolliert in den Fahrzeug internen Funkverkehr eingreifen. Diese Kennung ist als Code auf der Innenseite des Ventils aufgedruckt (siehe Bild) oder kann von außen über Funk in das Ventil eingeschrieben werden. Dadurch ist es möglich, Ventile zu "Klonen". Dies kann durchaus erwünscht sein, hat aber auch Nebenwirkungen, weil die Identität der Ventile nun nicht mehr eindeutig ist. Dazu weiter unter mehr.
In jedem Falle müssen die Codes aller vier Räder eines Fahrzeugs unterschiedlich sein und dem Steuergerät über die OBD-Schnittstelle mitgeteilt werden. Dieser Vorgang heißt "Registrieren". Ohne Registrierung kann das Gerät keinen Funkkontakt zu den Ventilen herstellen. Dies geschieht mit dem Einschalten der Zündung. Dabei sendet das Steuergerät die Codes an die Ventile, wodurch diese aus ihren Ruhezustand geweckt werden und sich melden, sofern sie sich über ihren Code angesprochen fühlen. Mit der Rückmeldung des vierten Ventils ist das System betriebsbereit. Wenn sich weniger als vier Ventile melden, zeigt das System einen Fehler an. Das Gleiche geschieht, wenn es mehr als vier Antworten gibt, etwa weil ein Klon in Reichweite des Funks ist.
--Wiesi 18:41, 14. Okt. 2015 (CEST)