Gebrauchtwagen
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Gebrauchtwagen
Ist ein HSD/LHD-Fahrzeug etwas für mich?
Es werden immer wieder neue Threads gestartet, deren Ersteller der Frage nachgehen, ob ein Hybridfahrzeug aus dem Hause Toyota/Lexus etwas für sie wäre. Die nachfolgende Liste soll einen groben Überblick über die Vor- und Nachteile der Hybrid-Fahrzeuge von Toyota liefern. Es gibt auch eine kleine Prius FAQ, welche hier nachgelesen werden kann.
Toyota-Fahrzeuge
Pro:
- Langlebigkeit und Zuverlässigkeit
- konkurrenz- und alternativlose Antriebstechnik (leistungsverzweigter Hybrid), gebaut und weiterentwickelt seit 1997 mit dem Erscheinen des Prius I (NHW10), welcher zunächst nur für den japanischen Markt vorgesehen war
- Sehr niedrige Unterhaltskosten:
- Die Steuer beträgt bei Fahrzeugen mit einem 1,8 Liter Atkinson-Motor (z.B. Prius III, Auris II, Prius Plus) 36 Euro im Jahr, beim Prius II sind es je nach Datum der Erstzulassung 30 Euro bzw. 101 Euro pro Jahr (Stichtag der Umstellung 05.11.2008)
- Die Bremsbeläge/-scheiben halten sehr lange, weil das Fahrzeug rekuperierend bremsen kann (Achtung: An der Hinterachse kann dadurch die Bremse "vergammeln", siehe weiter unten)
- Sehr niedriger Kraftstoffverbrauch, der allerdings sehr stark vom eigenen Fahrprofil und Fahrstil abhängig ist. Eine gute Übersicht über reale Verbräuche eines konkreten Kraftfahrzeugs bekommt man auf Spritmonitor.de.. Um einen guten Richtwert zu erhalten, sollte man das sogenannte "getrimmte Mittel" betrachten (die oberen und unteren 5 % werden hierbei nicht beachtet).
- Reparaturen sind eher die Ausnahme als die Regel. Viele Komponenten eines konventionell angetriebenen Fahrzeugs sucht man bei einem Toyota/Lexus-Hybrid vergeblich: Es gibt kein Getriebe im "klassischen" Sinne, keinen Anlasser, keinen außen hängenden und über Keilriemen angetriebenen Generator, keine Kupplung. Und alles, was nicht vorhanden ist, kann naturgemäß nicht kaputtgehen. Die verbauten Komponenten sind robust und zuverlässig.
- universell einsetzbar: Unabhängig davon, wie das eigene Fahrprofil aussieht (z.B. viel Autobahn oder überwiegend Stadtverkehr), kann ein Hybridfahrzeug nahezu immer seine Vorteile ausspielen.
- sehr niedrige Schadstoffemissionen (Kohlendioxid, Feinstaub usw.)
- sehr komfortables Fahrgefühl, ruck- und schaltfreie Automatik
- sehr leise im elektrischen Fahrbetrieb
Contra:
- In Deutschland keine Freigabe für den Anhängerbetrieb. Das einzige Fahrzeug, dem man eine Anhängelast von 750 kg zugestanden hat, ist der Toyota Auris Touring Sports.
- Bei höheren Geschwindigkeiten (etwa über 140 km/h) werden die Fahrzeuge relativ (!) laut. Allerdings soll nicht unerwähnt bleiben, dass das für nahezu alle Kraftfahrzeuge zutrifft. Beim Hybrid fällt es aber eher auf, weil die Fahrzeuge sonst sehr leise sind.
- Die Dämmung der Fahrgastzelle entspricht nicht ganz dem Niveau der "deutschen Konkurrenz".
- Relativ (!) teure Versicherungseinstufung.
- Relativ kurze Wartungsintervale: Alle 15.000 km bzw. einmal jährlich (je nachdem, was zuerst eintritt) ist eine Inspektion vorgeschrieben. Allerdings sind die Preise dafür eher angemessen, so dass die gesamte Kostenbilanz des Fahrzeugs kaum getrübt wird.
Lexus-Fahrzeuge
Die Marke "Lexus" steht für noble Kraftfahrzeuge von Toyota. Das bedeutet, dass unter diesem Label die gleiche Technik etwas hübscher, aufwändiger verpackt zu teureren Preisen vermarktet wird. Generell zeichnen sich die Lexus-Modelle durch folgende Besonderheiten aus:
Pro:
- Gute Dämmung und Geräuschisolierung der Fahrgastzelle
- Teils bessere Qualität der verarbeiteten Materialien (optisch und haptisch)
- Penible und detailverliebte Verarbeitung
- Anhängerbetrieb bei einigen LHD-Modellen freigegeben, z.B. Lexus RX400h, Lexus RX450h, Lexus NX300h (allesamt SUV's)
Contra:
- Sehr beliebt bei osteuropäischen Dieben, folglich recht teuer in der Versicherung
- Höhere Wartungkosten im Vergleich zu Toyota (höhere Stundenlöhne der Mitarbeiter, teurere Ersatzteilpreise)
- Sehr dünnes Händlernetz (unter Umständen liegt der nächster Händler bis zu 100 Kilometer entfernt)
- In Deutschland eher unbekannt und unpopuläl, als Gebrauchter schwer zu verkaufen
Tipps bei der Suche/Auswahl eines Gebrauchtwagens
- Die meisten Suchenden werden inzwischen auf bekannte Online-Plattformen zurückgreifen, wenn sie sich nach einem "neuen" Gebrauchten umsehen. Wenn man ein Kraftfahrzeug auf diesen Online-Börsen inseriert, wird man nach der Unfallfreiheit des zu offerierenden Fahrzeugs gefragt, wobei man diese Angaben nicht zwingend zu machen braucht.
- Die Erfahrung hat gezeigt, dass fehlende Angaben zur Unfallfreiheit sehr oft ein Indiz dafür sind, dass es sich bei dem betreffenden Fahrzeug um ein verunfalltes/repariertes Exemplar handelt!
- Doch auch wenn das Fahrzeug als "unfallfrei" angegeben ist, ist ein gesundes Maß Skepsis und Misstrauen anzuraten: Es kommt immer wieder vor, dass als unfallfrei ausgeschriebene Fahrzeuge sich als reparierte Unfallautos entpuppen. Der Verkäufer kann im Nachhinein behaupten, dass ihm ein (Bedienungs-)Fehler unterlaufen ist. Es ist sehr ärgerlich, wenn man die Wahrheit erst vor Ort erfährt: Man hat unter Umständen mehrere hundert Kilometer Anfahrtsweg auf sich genommen, das interessierende Fahrzeug bereits angesehen oder gar Probe gefahren... All das sind Umstände, die dem Verkäufer das Verkaufen erleichtern: Der Interessent ist bereits da, man hat ihn fröhlich empfangen und ihm Kaffee angeboten, der Wagen war zwar beschädigt und anschließend repariert, sieht aber doch ganz gut aus... An dieser Stelle wird klar, dass ein späteres Absagen dem Käufer viel schwieriger fallen würde, als es zu Beginn der Fall gewesen wäre.
- Schlussfolgerung: Interessiert man sich für ein bestimmtes Fahrzeug, ruft man als erstes an. Das vorrangige Ziel des Telefonats besteht darin, möglichst viel über den Wagen in Erfahrung zu bringen. Am Besten schreibt man sich vor dem Anruf die Fragen auf und geht beim Telefonieren die Fragen der Reihe nach durch. Doch wie bringt man den Verkäufer dazu, auf den heiklen Punkt der Unfallfreiheit einzugehen bzw. diese Frage ehrlich zu beantworten? Dazu gibt es eine recht gut funktionierende Methode: Man kündigt an, dass man zur Besichtigung des Wagens mit einem Lackschichtdickenmessgerät erscheinen wird. Dieses Gerät wird beispielsweise von Gutachtern verwendet, um die nachlackierten Stellen der Karosserie auszumachen. Diese Ankündigung lässt die meisten Verkäufer hellhörig und gesprächig werden.
- Eine weitere Möglichkeit der Beurteilung besteht darin, dass man das Objekt seiner Begierde öffentlich im Forum zur Schau stellt. Also man zeigt den anderen das in Frage kommende Fahrzeug und fragt sie nach ihrer Meinung. Des Weiteren ist es nicht ausgeschlossen, dass dieses Fahrzeug von einer anderen Person bereits besichtigt/Probe gefahren wurde: Ist das der Fall, so wird man auch von dieser Erfahrung profitieren.
- Besichtigung:
- Hat man sich zu einer Besichtigung entschlossen, so empfiehlt es sich, einige Screenshots der Online-Offerte zu machen oder die Anzeige auszudrucken. Das Ziel: Die Online-Beschreibung soll zweifelsfrei festgehalten werden.
- Am Besten immer zu zweit. Sofern man eine Person kennt, die sich mit typischen Schwachstellen eines bestimmten Wagens oder mit Kraftfahrzeugen generell auskennt, sollte man diese Person zur Besichtigung mitnehmen. Weiterhin ist es vorteilhaft, jemanden dabei zu haben, der diesen Wagen etwas sachlicher und nüchterner als der Käufer selbst bewerten kann.
- Inzwischen gibt es recht viele Checklisten für Gebrauchtwagenkäufer, beispielsweise vom ADAC. Über eine Suchmaschine kann binnen weniger Sekunden eine passende Checkliste gefunden und heruntergeladen/ausgedruckt werden.
- Eine sehr sichere Alternative besteht darin, dass man einen Gebrauchtwagen-Check von TÜV oder Dekra vor dem Kauf durchführen lässt:
- So kostet ein Basispaket mit Lackschichtdickenmessung beim TÜV Süd etwa 35 Euro (Stand: März 2015). Diese Option ist insbesondere für Käufer interessant, die einen Gebrauchtwagen aus privater Hand zu erwerben beabsichtigen. Man fragt den Verkäufer, ob er mit diesem Check einverstanden ist und fährt gemeinsam zur Prüfstelle. Vermutlich wird man als Käufer die Kosten des Checks selbst tragen müssen, allerdings fallen diese Kosten in Anbetracht der Summe, welche man investieren möchte, kaum ins Gewicht. Nach dem Check hat man die Gewissheit, dass das Fahrzeug ordentlich geprüft wurde. Der Check ist modular aufgebaut, das heißt, dass man bestimmte Optionen auswählen bzw. auslassen und somit die Kosten des Checks selbst bestimmen kann. Weiterhin spricht für diese Methode der Umstand, dass der Prüfer ein routinierter Unbeteiligter ist: Zum einen wird er wissen, worauf er achten soll und zum anderen wird ihm das Ergebnis dieser Untersuchung persönlich irrelevant sein.
- Unterschreiben des Kaufvertrags:
- Leider kommt es immer wieder vor, dass gerade professionelle Verkäufer die ganze traurige Wahrheit über die Vergangenheit des Fahrzeugs offenbaren, wenn man unmittelbar dabei ist, den Kaufvertrag zu unterzeichnen. Das ist, psychologisch betrachtet, der für den Verkäufer günstigste Moment: Der Käufer freut sich bereits über den "neuen" Wagen, ist gefühlsmäßig sehr aufgebracht und eher unaufmerksam. Gerade jetzt ist es aber wichtig, als Käufer sehr wachsam zu sein! Man muss den Kaufvertrag sehr genau durchlesen, insbesondere die Angaben zur Unfallfreiheit und zur Vorgeschichte des Wagens. Man spart sich jede Menge Ärger, Geld und Zeit, wenn man etwas nicht unterschreibt, verglichen mit dem Aufwand, einen unterschriebenen, also rechtlich wirksam gewordenen, Vertrag anzufechten!
Besonderheiten eines HSD-Fahrzeugs
- Sofern man ein gebrauchtes HSD/LHD-Fahrzeug erwerben möchte, empfiehlt es sich, einen Hybrid Service Check machen zu lassen. Wenn man das Fahrzeug von einem Toyota-/Lexushändler erwerben möchte, könnte man diesen Check zu einer Kaufbedingung erklären. Kauft man von privat, dann kann man den Verkäufer im Vorfeld bitten diesen Check durchführen zu lassen (sofern das Fahrzeug die Teilnahmebedingungen des Checks erfüllt: Fahrzeug nicht älter als 10 Jahre, Laufleistung bis zu 175.000 km).
An dieser Stelle nur als Denkanstoß, weil gegenwärtig noch keine diesbezügliche Erfahrungen vorliegen: Auch wenn das Fahrzeug die Teilnahmebedingungen nicht erfüllt, kann man vermutlich den Check dennoch machen. Gerade dann, wenn man sich beispielsweise über den Ist-Zustand der HV-Batterie informieren möchte. Allerdings wird es im Anschluss des Checks keine Garantie auf die HV-Batterie geben!
- Als eine Schwachstelle der HSD/LHD-Fahrzeuge wird immer wieder die 12-Volt-Batterie moniert. Möchte man ihre Spannung messen, so geht man wie hier beschrieben vor.
- Aufgrund der Besonderheit der Bremsen der Hybridfahrzeuge (Möglichkeit der Rekuperation), werden insbesondere die Bremsen der Hinterachse wenig/kaum beansprucht. Das hat zur Folge, dass die Bremsscheiben und Beläge wegen der Nichtbenutzung verrostet und schwergängig sein können. Das ist zwar nicht weiter tragisch, weil man die Bremsen reinigen (lassen) kann, jedoch sollte bei der Besichtigung oder bei der Probefahrt darauf geachtet werden.
- Einige Modelle (beispielsweise Prius II und Prius III) waren von Rückrufen betroffen: Unbedingt erfragen, ob das jeweilige Auto vom Rückruf betroffen war und ob die erforderlichen Arbeiten durchgeführt wurden. Diese Frage kann in der Regel vom Vorbesitzer bzw. Händler beantwortet werden.
Nachfolgend sind die Erfahrungen der Priusfreunde mit einzelnen Modellen aufgeführt:
Prius I, NHW11
Die meisten Fehler sind am NHW11 preisgünstig zu reparieren, sofern man entsprechende Eigeninitiative an den Tag legt. Einen offensichtlich gut funktionierenden Wagen kann man ohne Bedenken kaufen. Der schlimmste gelegentlich aufgetretene Schaden ist ein Fehler im Getriebe, der aber so selten ist, dass nichts gegen gebrauchte Ersatzteile spricht. Alle Fehlerpunkte sollte man prüfen und als Verhandlungsgrundlage nutzen:
- Klimakühler undicht
- In diesem Fall wird sicherlich sehr oft nachgefüllt und schnell verkauft. Mit einer UV-Lampe kann man die Undichtigkeit vorn beim Kühler sehen. Die Reparatur mit Gebrauchtteilen erscheint wenig sinnvoll. Wegen der Kombination von Wasser- und Klimakühler zu einer Einheit, ist der Ersatz teuer. Der mechansche Antrieb der Klimaanlage widerspricht dem Hybridgedanken und stört mitunter sehr.
- Motorwarnleuchte Fehler "Abgassystem außerhalb Norm"
- Der Fehler tritt anfangs sehr selten auf und ist beim Kauf und für den TÜV leicht zu verbergen. Die Häufigkeit nimmt später zu und wird selbst mit :Löschungsmöglichkeit (Scangauge) irgendwann nervig. Abhilfe schafft ein neuer Katalysator. Auch ein eingeschweißter Metallkat für etwa 100 Euro schafft dauerhaft und günstig Abhilfe.
- Fernbedienung Schlüssel Taste ohne Funktion
- Wegen der Codierung ist Ersatz nicht in Eigeninitiative zu beschaffen. Ein Umbau auf Nachrüstsysteme ist möglich.
- Kofferraumschloss blockiert
- Der Kofferraum lässt sich nicht mehr aufschliessen. Möglicherweise kann man das Schloss durch Reinigen und Schmieren wieder aktivieren. Man kann beim Nachrüstsystem auch eine elektrische Fernöffnung einbauen. Anleitung Bei ungünstiger zeitlicher Kombination mit dem nächsten Fehler kann der Kofferraum auch nur noch über die Sitzlehne zugänglich sein. Bei mir war eine Zeitlang die elektrische Öffnung die einzig verbliebene.
- Seilzug Kofferraum/Tank ohne Funktion
- Am Ende der Züge lösen sich schlecht gelötete Kugeln. Zusammen mit o.g. Fehler am Schloss kann der Kofferraum dann nur noch über die Sitzlehne zugänglich sein. Ersatz durch Schraubnippel ist preiswert und dauerhaft.
Prius II, NHW20
- Der Prius II ist das Auto, welches eine 8-jährige Garantie auf die Hybridkomponenten hatte! Voraussetzung: Die Wartungsintervale wurden penibel eingehalten, das Auto war also entweder alle 15.000 km oder mindestens einmal jährlich in der Werkstatt. Die Erfahrung zeigt, dass solche Exemplare nur selten anzutreffen sind. Ein Anruf bei Toyota Deutschland kann für Klarheit sorgen, falls man sich nach einem bestimmten Fahrzeug erkundigen möchte.
- 12-Volt-Batterie fällt plötzlich aus bzw. schwächelt. Das ist ein häufiges Problem wenn nicht sogar das Häufigste. Weil zum Booten des HSD nur ca. 30 A benötigt werden und man keinen leiernden Anlasser hört, kann der Ausfall unerwartet kommen. Die Symptome bei schwacher 12-V-Batterie sind mannigfaltig und für nahezu alle Fälle von "Hilfe, bei meinem Prius leuchtet eine Warnleuchte" verantwortlich.
- Bremsen vergammeln oft wegen Nichtbenutzung. Das ist die häufigste Ursache für quietschende Bremsen. Oft müssen die Bremsen, Scheiben und Beläge auch wegen Rost bzw. schlechtem Tragbild getauscht werden. Abhilfe: Ab und zu doch mal fester bremsen, damit die mechanischen Bremsen was zu tun bekommen. Und gelegentlich die Führung der Bremsbeläge im Sattel reinigen (lassen).
- Auspuffendtopf rostet im Kurzstreckenbetrieb wie bei vielen anderen Autos auch.
- MFD fällt beim Vor-Facelift aus. Betroffen sind hauptsächlich Fahrzeuge mit EZ 2004. Abhilfe durch Austausch oder Reparatur. Tipps dazu siehe www.Priusfreunde.de, zum Beispiel in diesem Thread.
- Selten fallen Teile der Audioeinheit aus. Bekannt sind z.B. nicht reagierende Lautstärkedrehknöpfe, flackernde/ausfallende Radiobeleuchtung, oft in Verbindung mit nicht mehr reagierenden Tasten (siehe Forum).
- Beim Kauf auf die originalen Felgen achten. Sie sind wegen Magnesium-Legierung recht leicht, mit ihrer Kunststoffabdeckung nicht sehr hübsch, dafür aber ziemlich teuer.
- Zum Auto gehören zwei Schlüssel und ein Schildchen aus Metall mit der Schlüsselnummer.
- Bei Besichtigung auf unangenehme Gerüche achten. Es gibt vereinzelt das Problem, dass es von der Belüftung der Hybridbatterie her riecht. Viele Infos dazu bei www.Priusfreunde.de unter dem Suchwort "Kuhstallgeruch", zum Beispiel in diesem Thread.
- Vereinzelt gab es Alu-Korrosion der Motorhaube im Bereich des Logos.
--KSR1 17:07, 2. Apr. 2015 (CEST) KSR1
Prius III, ZVW30 und ZVW35 (PHEV)
- Befestigung des Heckspoilers prüfen (vorsichtig daran wackeln). Dieser kann beim Prius III VFL gelegentlich locker sein. Es gab auch schon Berichte über Spoilerverluste (Abrisse) in der Waschanlage. Bei einigen Exemplaren mussten die Schrauben nachgezogen werden. Diese Aufgabe kann von einem Autohaus erledigt werden. Bei einem der betroffenen Priusfreunden wurde diese Arbeit von einem Toyota-Autohaus innerhalb von fünf Minuten kostenfrei erledigt. Eine kleine, bebilderte Reparaturanleitung auf English.
Prius Plus, ZVW40
Yaris HSD
Obwohl dieses Modell recht beliebt ist, handelt es sich hierbei um einen Kleinwagen. Der vom Hersteller angegebener Normverbrauch lässt sich in der Realität kaum erzielen, insbesondere dann, wenn man relativ viel auf Autobahnen unterwegs ist. Wenn man den Erwerb dieses Fahrzeugs in Erwägung zieht: Eine realistische Einschätzung des eigenen Fahrprofils und der auf der Autobahn bevorzugten Geschwindigkeit sind wichtig. Denn auf der Autobahn verbraucht der Yaris HSD kaum weniger als ein Prius II oder Prius III. Demnach ist es überlegenswert, je nach Einsatzzweck gleich zu einem deutlich größerem und bequemerem Prius zu greifen, zumal man gerbrauchten Prii inzwischen recht günstig erwerben kann. Ein sehr informativer Fahrbericht eines Priusfreundes, welcher mit seinem Yaris HSD (YHSD) bereits 100.000 Kilometer zurückgelegt hat, kann hier eingesehen werden.
Auris Touring Sports
Lexus CT200h
Lexus RX400h
Garantie vs. Gewährleistung: Was ist der Unterschied?
Erwirbt man einen Gebrauchtwagen bei einem gewerblichen Verkäufer, so ist Letzterer zu einer Gewährleistung kraft Gesetz verpflichtet, §433 I S. 2 BGB. Bei gebrauchten Sachen (Autos) wird die Verjährungsfrist in der Regel auf ein Jahr verkürzt, §475 II BGB. Zeigt sich innerhalb der ersten sechs Monate nach dem Kauf (Gefahrenübergang) ein Mangel, so wird vermutet, dass dieser Mangel bereits zum Zeitpunkt des Kaufs vorlag, §476 I BGB. Das bedeutet, dass innerhalb der ersten sechs Monate der Händler für jeden auftretenden Mangel einstehen muss (es sei denn, der Händler kann beweisen, dass dem nicht so war - sehr schwer). Nach den ersten sechs Monaten dreht sich die Sache um (sogenannte Beweislastumkehr): Tritt ein Mangel ein, so wird man davon ausgehen, dass dieser Mangel zum Zeitpunkt des Kaufs noch nicht vorlag, es sei denn, der Käufer kann es beweisen (dürfte sehr schwierig sein).
Viele Händler schließen beim Gebrauchtwagenkauf eine Gebrauchtwagengarantie ab. Garantie darf nicht mit Gewährleistung verwechselt werden! Eine Garantie ist eine käuflich erworbene (freiwillige) Leistung der Versicherungsgesellschaft, wogegen ein Händler zu der Gewährleistung gesetzlich verpflichtet ist. Was bedeutet das für den Käufer: Hat man eine Gebrauchtwagengarantie miterworben, so hat man im Falle eines Schadens/Defekts zwei Anspruchsgrundlagen - Die Gebrauchtwagengarantie und die Gewährleistung. Das bedeutet, dass es zumindest innerhalb der ersten sechs Monate überlegenswert wäre, einen Mangel nicht über die Garantie, sondern über die Gewährleistung abzuwickeln. Denn das wäre für den Käufer mit keinen weiteren Kosten verbunden. Nach den ersten sechs Monaten ist es hingegen vorteilhafter, eine Gebrauchtwagengarantie in Anspruch zu nehmen, da wegen der Beweislastumkehr eine Abwicklung über die Gewährleistung eher problematisch sein dürfte.
Privat vs. Händler: Was ist sicherer oder empfehlenswerter?
Das ist eine Glaubensfrage, welche sich objektiv kaum beantworten lässt. Keine Medaille ohne Kehrseite, wie es so schön heißt... Beide Formen des Kaufs haben sowohl ihre Vor- als auch ihre Nachteile.
- Vorteile des Kaufs bei einem Händler:
- Gesetzliche Gewährleistungspflicht, sehr oft zusätzlich eine Gebrauchtwagengarantie => subjektiv größere Sicherheit.
- In der Regel mit neuem TÜV: HU und AU.
- In der Regel werden die Fahrzeuge vor dem Verkauf in der eigenen Werkstatt überprüft und ggf. instandgesetzt.
- Händler kann die Zulassung auf den Käufer (meist kostenpflichtig) erledigen.
- Nachteile des Kaufs bei einem Händler:
- In der Regel höhere Preise gegenüber einem Kauf von einer Privatperson.
- Die Vorgeschichte des Wagens ist sehr oft nicht nachvollziehbar.
- Die spezifischen Details des konkreten Wagens sind dem Händler unbekannt.
- Vorteile des Kaufs bei einer Privatperson:
- In der Regel größere Transparenz bezüglich Vorgeschichte des Wagens.
- Günstigere Preise und größere finanzielle Spielräume beim Verhandeln.
- Ein ehrlicher Verkäufer wird auch jeden kleinsten Kratzer an dem Wagen zeigen können.
- Sehr oft werden die Winterreifen mitverkauft.
- Nachteile des Kaufs bei einer Privatperson:
- Es gibt weder Garantie noch Gewährleistung (ein schlauer privater Verkäufer wird diese ausschließen) => subjektiv höhere Unsicherheit.
- Der Wagen wurde vor dem Kauf nicht geprüft (darüber kann man sich aber im Vorfeld einigen, siehe ersten Absatz).
Wichtige/interessante Gerichtsurteile
- Ohne Vorliegen besonderer Anhaltspunkte für einen früheren Unfallschaden, obliegt dem Verkäufer nicht die Pflicht, das Fahrzeug auf Unfallschäden zu untersuchen. Allerdings muss der Verkäufer in diesem Falle die Begrenztheit seines Kenntnisstandes gegenüber dem Käufer deutlich machen, wenn er die Unfallfreiheit in einer Weise behauptet, die dem Kunden den Eindruck vermitteln kann, die Zusicherung beruhe auf der Grundlage verlässlicher Erkenntnis. (BGH (Bundesgerichtshof), Urteil vom 07.06.2006, Az.VIII ZR 209/05)
- Unterlässt der Verkäufer eine Sichtprüfung, bei der Nachlackierungen erkennbar wären, die einen Unfallverdacht offenbart hätten, handelt er arglistig. Hätte er die erforderliche Sichtprüfung nämlich vorgenommen, wäre er in diesem Falle zur Vornahme einer genauen Untersuchung des Fahrzeugs verpflichtet gewesen oder er hätte den Käufer darüber aufklären müssen, dass eine derartige Untersuchung nicht stattgefunden hat, obwohl ein Unfallverdacht gegeben ist. (OLG (Oberlandesgericht) Karlsruhe, Beschluss vom 25.10.2010, Az. 4 U 71/09)
- Wird ein Gebrauchtwagen mit einem reparierten Unfallschaden verkauft, ist der Händler vorher zur Vornahme einer Sichtprüfung verpflichtet und muss den Käufer über Anzeichen einer nicht fachgerecht durchgeführten Reparatur aufklären. (KG (Kammergericht) Berlin, Urteil vom 01.09.2011, Az. 8 U 42/10)
- Stammt ein Gebrauchtwagen von einem "fliegenden Zwischenhändler", der nicht im Kfz-Brief eingetragen ist, so ist der Käufer über diesen Umstand unaufgefordert aufzuklären. (BGH, Urteil vom 16.12.2009, Az. VIII ZR 38/09)
- Auch ohne entsprechende Beschaffenheitsvereinbarung darf der Käufer eines Gebrauchtwagens erwarten, dass das Fahrzeug keinen Unfallschaden erlitten hat, der über einen Bagatellschaden hinausgeht (= (juristisch) sogenannte übliche Beschaffenheit).
- Bei PKW fallen unter Bagatellschäden nur ganz geringfügige Lackschäden, Blechschäden generell nicht. (BGH, Urteil vom 10.10.2007, Az. VIII ZR 330/06)
- Wird ein Gebrauchtwagen unter der Angabe "Unfallschäden laut Vorbesitzer: Nein" verkauft, so steht dem Käufer i.d.R. dann kein Rücktrittsrecht zu, wenn sich der Mangel der fehlenden Unfallfreiheit ausschließlich in einem merkantilen Minderwert des Gebrauchtwagens auswirkt, der weniger als 1 % des Kaufpreises beträgt. (BGH, Urteil vom 12.03.2008, Az. VIII ZR 253/05)
- Ein Rücktritt wegen fehlender Unfallfreiheit ist unter anderem nur dann möglich, wenn der reparierte Vorschaden eine Erheblichkeitsgrenze von 1.000 Euro überschreitet. (OLG Düsseldorf, Urteil vom 25.02.2008, Az. I-1 U 169/07)
- Interessant: Die Mietwageneigenschaft eines Gebrauchtfahrzeugs ist nicht offenbarungspflichtig, da es sich hierbei inzwischen nicht mehr um eine atypische Nutzung handelt. (LG (Landesgericht) Kaiserslautern, Urteil vom 25.03.2009, Az. 2 O 498/08)
- Achtung: Gegenteilige Entscheidung: Die Mietwageneigenschaft eines Gebrauchtfahrzeugs ist offenbarungspflichtig, da es sich um eine atypische Vorbenutzung handelt. (LG Mannheim, Urteil vom 29.12.2011, Az. 1 O 122/10)
- Wird ein Gebrauchtwagen "mit neuem TÜV" verkauft, obwohl sowohl der allgemeine Zustand als auch der Zustand der Bremsleitungen eher mangelhaft ist (starke Korrosion der Bremsleitungen), ist ein Rücktritt sogar ohne eine Fristsetzung zur Nachbesserung möglich. (BGH, Urteil vom 15.04.2015 - Az. VIII ZR 80/14) <b>Hier können weitere Informationen zum konkreten Sachverhalt eingesehen werden.
- Wird ein Unfallschaden arglistig verschwiegen und das Fahrzeug als unfallfrei verkauft, so beträgt die Verjährungsfrist drei Jahre seit dem Erwerb des Fahrzeugs (sogenannte "regelmäßige" Verjährungsfrist, § 438, III, S.1 iVm § 195 BGB). Im behandelten Fall war die Gewährleistung zwar auf ein Jahr beschränkt, aber "arglistige Täuschung" hat eben weitreichende Konsequenzen. (LG Heidelberg, Urteil vom 28.01.2015 - 1 S 22/13). Hier können weitere Informationen zum konkreten Sachverhalt eingesehen werden.