Gebrauchtwagen

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Gebrauchtwagen

Tipps bei der Suche/ Auswahl eines Gebrauchtwagens

Garantie VS Gewährleistung: Was ist der Unterschied?

Privat VS Händler: Was ist sicherer oder empfehlenswerter?

Wichtige/ Interessante Gerichtsurteile

  • Ohne Vorliegen besonderer Anhaltspunkte für einen früheren Unfallschaden, obliegt dem Verkäufer nicht die Pflicht, das Fahrzeug auf Unfallschäden zu untersuchen. Allerdings muss der Verkäufer in diesem Falle die Begrenztheit seines Kenntisstandes gegenüber dem Käufer deutlich machen, wenn er die Unfallfreiheit in einer Weise behauptet, die dem Kunden den Endruck vermitteln kann, die Zusicherung beruhe auf der Grundlage verlässlicher Erkenntnis (BGH (Bundesgerichtshof), Urteil vom 07.06.2006, Az.VIII ZR 209/05)
  • Unterlässt der Verkäufer eine Sichtprüfung, bei der Nachlackierungen erkennbar wären, die einen Unfallverdacht offenbart hätten, handelt er arglistig. Hätte er die erforderliche Sichprüfung nämlich vorgenommen, wäre er in diesem Falle zur Vornahme einer genauen Unetrsuchung des Fahrzeugs verpflichtet gewesen oder er hätte den Käufer darüber aufklären müssen, dass eine derartige Untersuchung nicht stattgefunden hat, obwohl ein Unfallverdacht gegeben ist (OLG (Oberlandesgericht) Karsruhe, Beschluss vom 25.10.2010, Az. 4 U 71/09)
  • Wird ein Gebrauchwagen mit einem reparirten Unfallschaden verkauft, ist der Händler vorher zur Vornahme einer Sichtprüfung verpflichtet und muss den Käufer über Anzeichen einer nicht fachgerecht durchgeführten Reparatur aufklären (KG (Kammergericht) Berlin, Urteil vom 01.09.2011, Az. 8 U 42/10)
  • Stammt ein Gebrauchtwagen von einem "fliegenden Zwischenhändler", der nicht im Kfz-Brief eingetragen ist, so ist der Käufer über diesen Umstand unaufgefordert aufzuklären (BGH, Urteil vom 16.12.2009, Az. VIII ZR 38/09)
  • Auch ohne entsprechende Beschaffenheitsvereinbarung darf der Käufer eines Gebrauchtwagens erwarten, dass das Fahrzeug keinen Unfallschaden erlitten hat, der über einen Bagatellschaden hinausgeht (= (juristisch) sogenannte übliche Beschaffenheit).
Bei PKW fallen unter Bagatellschäden nur ganz geringfügige Lackschäden, Blechschäden generell nicht (BGH, Urteil vom 10.10.2007, Az. VIII ZR 330/06)
  • Wird ein Gebrauchtwagen unter der Angabe "Unfallschäden laut Vorbesitzer:Nein" verkauft, so steht dem Käufer i.d.R. dann kein Rücktrittsrecht zu, wenn sich der Mangel der fehlenden Unfallfreiheit ausschließlich in einem merkantilen Minderwert des Gebrauchtwagens auswirkt, der weniger als 1 % des Kaufpreises beträgt (BGH, Urteil vom 12.03.2008, Az. VIII ZR 253/05)
  • Ein Rücktritt wegen fehlender Unfallfreiheit ist unter anderem nur dann möglich, wenn der reparierter Vorschaden eine Erheblichkeitsgrenze von 1.000 Euro überschreitet (OLG Düsseldorf, Urteil vom 25.02.2008, Az. I-1 U 169/07)
  • Interessant: Die Mietwageneigenschaft eines Gebrauchtfahrzeugs ist nicht offenbarungspflichtig, da es sich hierbei inzwischen nicht mehr um eine atypische Nutzung handelt (LG (Landesgericht) Kaiserslautern, Urteil vom 25.03.2009, Az. 2 O 498/08)
Achtung: Gegenteilge Entscheidung: Die Mietwageneigenschaft eines Gebrauchtfahrzeugs ist offenbarungspflichtig, da es sich um eine a-typische Vorbenutzung handelt (LG Mannheim, Urteil vom 29.12.2011, Az. 1 O 122/10)
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