Zündkerzenwechsel
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Im Gegensatz zum Prius II gestaltet sich der Zündkerzenwechsel bei diesem Modell eher kompliziert, da man relativ viel demontieren muss, um sich den freien Zugang zu den Zündkerzenschächten zu verschaffen. Folgende Teile müssen bei den '''europäischen''' Modellen des Prius III ('''Linkslenker''') demontiert werden (in der angegebenen Reihenfolge): | Im Gegensatz zum Prius II gestaltet sich der Zündkerzenwechsel bei diesem Modell eher kompliziert, da man relativ viel demontieren muss, um sich den freien Zugang zu den Zündkerzenschächten zu verschaffen. Folgende Teile müssen bei den '''europäischen''' Modellen des Prius III ('''Linkslenker''') demontiert werden (in der angegebenen Reihenfolge): |
Aktuelle Version vom 29. Dezember 2017, 16:54 Uhr
Inhaltsverzeichnis |
Allgemein
Bei den HSDs/LHDs ist ein Zündkerzenwechsel alle 90 Tausend Kilometer vorgeschrieben. Der Zündkerzenwechsel sollte beim kalten Motor durchgeführt werden!
Vorbereitung
Rechtzeitig neue Zündkerzen sowie einen passenden Zündkerzensteckschlüssel besorgen. Des Weiteren sind folgende Gegenstände nötig/ hilfreich:
- Steckschlüsselsatz mit einem 1/8-Zoll oder 3/8-Zoll Antrieb
- Drehmomentschlüssel (nicht zwingend notwendig, aber eben hilfreich)
- Handschuhe (Latex oder Stoff)
- Weißer Folienstift (Beschriftung der Zündspulen)
- Leere Eierschachtel für gelöste Clips und Schrauben (sehr bequem und übersichtlich, dient auch der Kontrolle, dass man keine Schraube irgendwo vergessen hat)
Durchführung Prius II
Der Schwierigkeitsgrad des Zündkerzenwechsels beim Prius II sollte nicht unterschätzt werden, da man beim Arbeiten einen sehr engen Raum zur Verfügung hat. Die meisten (englischsprachigen) Anleitungen erwähnen es zwar nicht, aber für diese Arbeit braucht man eine Verlängerung ganz bestimmten Länge, anderenfalls ist der Zündkerzenwechsel nur mit Demontage bestimmter Anbauteile möglich (Vgl. die Durchführung beim Prius III). Beim Prius II wird ein 16er Zündkerzensteckschlüssel benötigt.
Das benötigte Werkzeug sollte etwas ausführlicher beschrieben werden, sofern man sich den Abbau zahlreicher Anbauteilen ersparen möchte. Beim 16er Zündkerzensteckschlüssel sollte darauf geachtet werden, dass die innenliegende Gummihülse nicht zu eng ist: Sie sollte zwar die Zündkerze sicher halten, sich aber auch relativ leicht abziehen lassen. In meinem Fall war sie viel zu eng und ließ sich kaum abziehen. Ich habe die Gummihülse mehrmals mit einer Feile "bearbeiten" müssen, bevor sie meinen Erwartungen entsprach (ich habe es immer wieder an einer neuen Zündkerze getestet).
Warum das leichte Abziehen so wichtig ist: Nun, wenn man die neue Zündkerze eingedreht hat, muss die Verlängerung samt dem Zündkerzensteckschlüssel wieder sicher entnommen werden können. Wenn die Hülse aber zu eng ist, dann bleibt der Zündkerzensteckschlüssel auf der Kerze stecken und man zieht aus dem Schacht nur die Verlängerung heraus (ist mir mehrmals passiert). Auf dem nächsten Bild gezeigte mechanische Verbindung zwischen dem Zündkerzensteckschlüssel und der Verlängerung muss stärker halten, als die Reibhaftung zwischen der Zündkerze und der Gummihülse des Zündkerzensteckschlüssels.
Eine ganz besondere Aufmerksamkeit gilt der Verlängerung der Umschaltknarre, sie sollte eine ganz bestimmte Länge haben! In meinem Steckschlüsselkasten misst die längere der beiden Verlängerungen 20 Zentimeter: Das ist zu lang, mit dieser Verlängerung kann man nicht arbeiten!
Ich arbeitete mit einer 15-Zentimeter Verlängerung (leider kein separates Bild möglich, da sie geliehen war) und bin der Ansicht, dass eine Verlängerung von 12-13 Zentimeter optimal wäre.
Wenn man das passende Werkzeug besorgt hat, kann mit der Arbeit begonnen werden. Als erstes wird ein Sicherungskasten gelöst (zwei 10er Schrauben), zur Seite geschoben und gegen Verrutschen gesichert (ich benutzte einen lösbaren Kabelbinder).
Zur weiteren Vorgehensweise:
- Ich ersetzte eine Zündkerze nach der anderen, wobei ich die Steckverbindung der Zündspulen nicht löste, was die Beschriftung der Zündspulen obsolet macht
- Die jeweilige gelöste (jede Zündspule wird von einer 10er Schraube gehalten) und entnommene Zündspule wurde einfach daneben abgelegt
- Achtung: Die neuen Zündkerzen zunächst nur mit der Verlängerung mit der Hand so weit wie möglich eindrehen, bevor man zur Umschaltknarre greift
- Die Zündkerzen sollten mit einem Drehmoment von 20-25 Nm angezogen werden.
Wenn man alle vier Zündkerzen ersetzt hat wird der Scherungskasten wieder an seinen Platz verschraubt. Die Arbeit ist erledigt.
Durchführung Prius III
Exkurs:
Unter der Kunststoffabdeckung unterhalb der Wischerarme befindet sich der Wasserablauf, welcher sich mit der Zeit verstopfen könnte. Diese Anleitung zeigt den Wasserablauf (Wasserrinne) und die Schritte, welche nötig sind, im diese reinigen zu können. Hier gibt es einen Thread, welcher die Folgen einer verstopften Wasserrinne eindrucksvoll demonstriert.
Im Gegensatz zum Prius II gestaltet sich der Zündkerzenwechsel bei diesem Modell eher kompliziert, da man relativ viel demontieren muss, um sich den freien Zugang zu den Zündkerzenschächten zu verschaffen. Folgende Teile müssen bei den europäischen Modellen des Prius III (Linkslenker) demontiert werden (in der angegebenen Reihenfolge):
- Scheibenwischerarme
- Kunststoffabdeckung (oberhalb des Scheibenwischermotors)
- Scheibenwischermotor
- Stahltrennwand.
Je nach eigener Erfahrung und Geschick dauert dieser Wechsel etwa 2-3 Stunden, wenn man alleine arbeitet und alles ruhig angehen lässt.
Den Schwierigkeitsgrad dieser Aufgabe würde ich (natürlich subjektiv) als mittelschwer bezeichnen, gewisse Erfahrung vorausgesetzt. Beim Prius III wird ein 14er Zündkerzensteckschlüssel benötigt.
Zuerst werden die Kunststoffabdeckungen der Schrauben der Scheibenwischerarme entfernt (sie lassen sich ohne Werkzeug mit den Fingern entfernen).
Mit einem 14er Steckschlüssel die Schrauben der Scheibenwischerarme lösen und die Wischerarme demontieren.
Im nächsten Schritt wird die große Kunststoffabdeckung demontiert. Sie hat links und rechts eine kleine Verlängerung, mindestens eine diese Verlängerungen muss entfernt werden, sonst ist der Ausbau nicht möglich. Ich habe rechte Verlängerung entfernt. Diese Kunststoffabdeckung wird mit zwei Kunststoffclips sowie mehreren Halteklammern in ihrer Position gehalten.
Anschließend hat man Folgendes vor Augen.
Im nächsten Schritt kann der Scheibenwischermotor demontiert werden: Dieser wird mit zwei 10er Schrauben sowie einem Gummiknob (dieser wird später gezeigt) gehalten, wobei Letzterer in eine Aussparung an der Karroserie greift. Wichtig: Bereits jetzt kann die Verkabelung des Scheibenwischermotors (ein Stecker) sowie die Halterung dieses Kabels (ein weißer Halteclip) von der Trennwand gelöst werden (denn die Trennwand muss ebenfalls ausgebaut werden).
Als nächstes wird die Stahltrennwand demontiert, zuvor die Kunststoffabdeckung des Motors (mit dem Toyota-Logo) entfernen. Die Trennwand wird mit 12 Schrauben gehalten.
Bevor die Trennwand ausgebaut wird, muss der Halteklip der Verkabelung des Scheibenwischermotors gelöst werden.
Ist die Stahltrennwand ausgebaut, kann mit der eigentlichen Aufgabe begonnen werden. Ich habe die Zündspülen durchnummeriert, damit ich sie beim Einbau nicht vertausche. Die elektrische Verbindung der Zündspulen wird vor dem Ausbau getrennt, hierbei darauf achten, dass die Arretierungen der Stecker gelöst werden.
Das Zusammensetzen erfolgt in umgekehrten Reihenfolge des Zerlegens. Da die Stahltrennwand meines Wagens sehr verschmutzt war, habe ich sie gereinigt und leicht mit WD-40 eingeschmiert (Silikonöl wäre auch geeignet). Ferner habe ich vor dem Zusammensetzen alle zugänglichen Flächen ebenfall gereinigt.