Mikro-Hybrid
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- | * Der Starter-Generator sitzt nicht direkt auf der Kurbelwelle, sondern ist meist per Riemenantrieb mit ihr verbunden. Eine Nachrüstung dieses Systems ist darum unter Umständen machbar, wenn | + | * Der Starter-Generator sitzt nicht direkt auf der Kurbelwelle, sondern ist meist per Riemenantrieb mit ihr verbunden. Eine Nachrüstung dieses Systems ist darum unter Umständen machbar, wenn z.B. der Einbauplatz der herkömmlichen Lichtmaschine dafür genutzt wird. |
* Eine Unterstützung beim Beschleunigen (= Boost-Funktion) ist wegen des eher "schwächlichen" Riemenantriebs nicht machbar, dafür aber eine bescheidene [[Rekuperation]]. | * Eine Unterstützung beim Beschleunigen (= Boost-Funktion) ist wegen des eher "schwächlichen" Riemenantriebs nicht machbar, dafür aber eine bescheidene [[Rekuperation]]. | ||
- | Die Batterie muss bei Mikro-Hybriden wegen der häufigen Anlassvorgänge eine höhere Kapazität haben als bei normalen Fahrzeugen. | + | Die Batterie muss bei Mikro-Hybriden wegen der häufigen Anlassvorgänge eine höhere Kapazität haben als bei normalen Fahrzeugen. Bei den bisher verwendeten Systemen - z.B. von Valéo - wird die gängige Bordnetzspannung von 12 Volt verwendet, während "richtige" Hybride im Antriebsbereich mit 200 V (Prius II) bzw. 144 V (Civic IMA) Spannung arbeiten. Parallel dazu wird aber auch beim Prius und Civic IMA das 12-V-Bordnetz für die gängigen elektrischen Kleinverbraucher weiter genutzt (Radio, Kassette, CD, Navigation, Licht, ...) |
== Einsparungen == | == Einsparungen == | ||
Die höchsten Einsparungen sind bei Mikro-Hybriden im Stadtverkehr bzw. beim Stop-and-Go zu erwarten, wo der Motor häufig abgeschaltet werden kann. Angeblich lassen sich im Stadtzyklus bis zu 10% beim Verbrauch einsparen, im Mix sind es bis zu 6%. Von Citroen werden sogar bis zu 16% Prozent Minderverbrauch im dichten Stadtverkehr genannt. | Die höchsten Einsparungen sind bei Mikro-Hybriden im Stadtverkehr bzw. beim Stop-and-Go zu erwarten, wo der Motor häufig abgeschaltet werden kann. Angeblich lassen sich im Stadtzyklus bis zu 10% beim Verbrauch einsparen, im Mix sind es bis zu 6%. Von Citroen werden sogar bis zu 16% Prozent Minderverbrauch im dichten Stadtverkehr genannt. | ||
== Marktsituation == | == Marktsituation == | ||
- | Der '''Citroen''' C3 soll als Mikro-Hybrid in einer 90-PS-Version im Kombination mit SensoDrive (= automatisierte Handschaltung) angeblich in 2005 bei uns eingeführt werden. Der Motor wird bei einer Geschwindigkeit von unter 6 km/h abgeschaltet. Sobald der Fahrer den Fuß von Bremspedal nimmt, wird der Motor innerhalb von ca. 0,4 sec. wieder neu gestartet (normaler Anlasser: 0,8 sec.). Der Starter-Generator stammt vom frz. Zulieferer Valéo und hat eine Leistung von 2 kW. | + | Der '''Citroen''' C3 soll als Mikro-Hybrid in einer 90-PS-Version im Kombination mit SensoDrive (= automatisierte Handschaltung) angeblich in 2005 bei uns eingeführt werden. Der Motor wird bei einer Geschwindigkeit von unter 6 km/h abgeschaltet. Sobald der Fahrer den Fuß von Bremspedal nimmt, wird der Motor innerhalb von ca. 0,4 sec. wieder neu gestartet (normaler Anlasser: 0,8 sec.). Der Starter-Generator ISG (= "Idle Stop & Go" oder auch "Integrated Starter Generator") stammt vom frz. Zulieferer Valéo und hat eine Leistung von 2 kW. |
'''Ford''' hat Mikro-Hybrid-Prototypen auf Fiesta-Basis in der Erprobung. Soweit bekannt, stammt auch der Fiesta-Motor-Generator von Valéo. Markteinführung des Systems derzeit nicht bekannt. | '''Ford''' hat Mikro-Hybrid-Prototypen auf Fiesta-Basis in der Erprobung. Soweit bekannt, stammt auch der Fiesta-Motor-Generator von Valéo. Markteinführung des Systems derzeit nicht bekannt. |
Version vom 10. Juni 2005, 22:07 Uhr
Ein Mikro-Hybrid ist die Minimalversion eines Hybridfahrzeugs.
Funktion
Mikro-Hybride arbeiten mit einem automatischen Start-Stopp-System, das den Motor abschaltet, wenn der Wagen steht beziehungsweise im Leerlauf ist. Sobald der Fahrer die Kupplung betätigt, springt der Motor innerhalb von Sekundenbruchteilen wieder an. Der "weiche" Anlassvorgang wird durch eine geänderte Motorsteuerung erreicht, bei der Kompression, Zündung und Einspritzung erst bei wesentlich höheren Drehzahlen zugeschaltet werden als bei normalen Fahrzeugen.
Die beiden konventionellen Komponenten Lichtmaschine und Anlasser sind bei Mikro-Hybriden in einem so genannten Starter-Generator zusammengefasst, vergleichbar mit dem IMA-System bei Honda, aber:
- Der Starter-Generator sitzt nicht direkt auf der Kurbelwelle, sondern ist meist per Riemenantrieb mit ihr verbunden. Eine Nachrüstung dieses Systems ist darum unter Umständen machbar, wenn z.B. der Einbauplatz der herkömmlichen Lichtmaschine dafür genutzt wird.
- Eine Unterstützung beim Beschleunigen (= Boost-Funktion) ist wegen des eher "schwächlichen" Riemenantriebs nicht machbar, dafür aber eine bescheidene Rekuperation.
Die Batterie muss bei Mikro-Hybriden wegen der häufigen Anlassvorgänge eine höhere Kapazität haben als bei normalen Fahrzeugen. Bei den bisher verwendeten Systemen - z.B. von Valéo - wird die gängige Bordnetzspannung von 12 Volt verwendet, während "richtige" Hybride im Antriebsbereich mit 200 V (Prius II) bzw. 144 V (Civic IMA) Spannung arbeiten. Parallel dazu wird aber auch beim Prius und Civic IMA das 12-V-Bordnetz für die gängigen elektrischen Kleinverbraucher weiter genutzt (Radio, Kassette, CD, Navigation, Licht, ...)
Einsparungen
Die höchsten Einsparungen sind bei Mikro-Hybriden im Stadtverkehr bzw. beim Stop-and-Go zu erwarten, wo der Motor häufig abgeschaltet werden kann. Angeblich lassen sich im Stadtzyklus bis zu 10% beim Verbrauch einsparen, im Mix sind es bis zu 6%. Von Citroen werden sogar bis zu 16% Prozent Minderverbrauch im dichten Stadtverkehr genannt.
Marktsituation
Der Citroen C3 soll als Mikro-Hybrid in einer 90-PS-Version im Kombination mit SensoDrive (= automatisierte Handschaltung) angeblich in 2005 bei uns eingeführt werden. Der Motor wird bei einer Geschwindigkeit von unter 6 km/h abgeschaltet. Sobald der Fahrer den Fuß von Bremspedal nimmt, wird der Motor innerhalb von ca. 0,4 sec. wieder neu gestartet (normaler Anlasser: 0,8 sec.). Der Starter-Generator ISG (= "Idle Stop & Go" oder auch "Integrated Starter Generator") stammt vom frz. Zulieferer Valéo und hat eine Leistung von 2 kW.
Ford hat Mikro-Hybrid-Prototypen auf Fiesta-Basis in der Erprobung. Soweit bekannt, stammt auch der Fiesta-Motor-Generator von Valéo. Markteinführung des Systems derzeit nicht bekannt.
Den Mikro-Hybriden verwandt sind die Fahrzeuge von VW/Audi mit Start-Stopp-Automatik, deren Produktion aber in 2005 eingestellt werden soll:
- Lupo TDI 3L
- A2 TDI 3L
Leider fanden sich nicht genügend Kunden, die aufgrund des für die Klasse relativ hohen Kaufpreises diese Fahrzeuge kauften ...